geflüchtete

helfen in not

Flucht und Vertreibung gehören zu den drängendsten Problemen unserer Zeit. Die Ursachen sind vielfältig. 

An der Thomaskirche setzen wir uns auf unterschiedliche Weisen für Menschen ein, die auf der Flucht sind und Hilfe benötigen. Hier sind Sie nicht einfach “Geflüchtete” oder “Flüchtlinge”. Sie sind Menschen mit einem Namen, einer persönlichen Geschichte und Wünschen für ihr Leben. 

Über die Jahre unserer Asyl-Arbeit hinweg sind enge Freundschaften entstanden: Jede Familie, die bei uns auf dem Gelände für eine begrenzte Zeit ein Zuhause findet, wird Teil unserer Gemeinschaft. Wir lernen von ihnen und sie von uns. 

Unsere Hilfe für geflüchtete Menschen ist eine stille, kaum sichtbare Aufgabe – vielleicht die wichtigste, die wir zur Zeit haben. Eine große Gruppe Ehrenamtlicher unterstützt diese Arbeit in enger Abstimmung mit dem Ökumenischen Netzwerk für Kirchenasyl e.V. zusammen. 

Hilfe für unser Kirchenasyl!

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Das sind Diaka, Darlington, Ada und Chioma. Sie sind seit ein paar Wochen die neue Familien in unserem Kirchenasyl. Diaka ist 21 Jahre alt und aus Guinea. Von dort ist sie geflohen, weil es keinen anderen Weg gab, gewaltsamer Beschneidung und Zwangsheirat zu entgehen.

In ihrer Heimat gelten unversehrte Frauen als nicht achtenswert und unrein. Eine Beschneidung soll ihnen Werte wie Ehrgefühl und Sittsamkeit vermitteln. Laut Plan International sind rund 95 Prozent aller Mädchen und Frauen zwischen 15 und 49 Jahren davon betroffen. Genitalverstümmelung ist in Guinea zwar gesetzlich verboten, sie findet aber fast immer außerhalb des medizinischen Systems statt und hat kaum rechtliche Konsequenzen. „Außerhalb des Systems“ bedeutet auch ohne Betäubung, sterile Instrumente und ausreichende anschließende Versorgung und Schmerzmittel. 

Darlington und Diaka haben sich auf der Flucht kennengelernt. Er stammt aus Nigeria. Heiraten konnten sie unter den schwierigen bürokratischen Bedingungen noch nicht, haben aber mit Ada (2) und Chioma (10 Monate) zwei gemeinsame Töchter. Mit ihnen sind sie vor ein paar Wochen zu uns ins Kirchenasyl gezogen, weil ihre Asylgesuche in Frankreich abgelehnt wurden.

Gerade für Diaka und die Mädchen war das eine folgenschwere Nachricht. Darlington würde getrennt von ihnen rückgeführt und als unverheiratete Mutter hätte Diaka nun noch mehr in ihrer Heimat zu befürchten. Nach wie vor erhält sie täglich Anrufe und Drohungen von ihrem Onkel. Ihre Töchter wären dem ebenso ausgeliefert.

Gemeinsam mit dem Netzwerk Kirchenasyl tun wir alles, um der Familie ein erneutes Asylverfahren in Deutschland zu ermöglichen – bei uns gilt Genitalverstümmelung als gefährliche Körperverletzung und wird – je nach Herkunftsland – als Schutzgrund anerkannt.

Helfen Sie uns, ihnen zu helfen! Wir brauchen Geld für Arztbesuche, vor allem für die Mädchen. Außerdem Lebensmittel, Kleidung, Windeln, Geld für anwaltliche Unterstützung während der Verfahren… all das ist nötig, um eine junge Familie mit kleinen Kindern zu unterstützen und zu versorgen. Jeder Euro tut etwas Gutes! Natürlich berichten wir gerne weiter.

weibliche Beschneidung bedeutet:

Klitoris und Schamlippen werden ganz oder zum Teil abgeschnitten und die Mädchen und Frauen in manchen Fällen sogar „zugenäht“ – sprich der Eingang der Vagina so stark verengt, dass chronische und auch tödliche Infektionen entstehen, Geburten tödlich für Kind und Mutter enden können. Unter psychischen Folgen und Schmerzen leiden viele der Frauen ein Leben lang.

Das Statement der EKD finden Sie: hier.
Plan International: Info

helfen auch sie!

ihr Ansprechpartner

Pfarrer

Christoph Rollbühler
Mobil: 0170/226 17 89
E-Mail: christoph.rollbuehler@ekir.de